Donnerstag, 15. Oktober 2009

Jeepneys

Das Verkehrsmittel Nummer 1 auf den Philippinen! Ursprünglich sind diese Vehikel zurückgelassenen Jeeps der US-Streitkräfte im 2. Weltkrieg. Die Pinoys haben diese dann so umgebaut das bis zu 14 Passagiere darin Platz haben. Es gibt sie allen Variationen und Farben, manche sind in gutem Zustand, manche sind kurz vor dem auseinanderfallen und manche sind "Americanos" einfach nicht gemacht, denn hin und wieder kommt es vor das ich die ganze Fahrt gebückt sitzen muss, weil das Dach einfach zu niedrig ist. Eins haben alle Jeepneys gemeinsam: In ihrem Fahrerraum ist immer in irgendeiner Art und Weise der Glaube des Fahrers zu erkennen. Ein Rosenkranz baumelt meistens am Spiegel herum, in vielen Fahrzeugen finden sich Jesus-Figuren wieder und manche haben einen gestrickten Banner in der Frontscheibe mit verschiedensten Aufschriften rund um den katholischen Glauben. Manchmal denke ich ein Jeepney ist wie eine fahrende Kirche, zumal auch ganz viele Leute beten wenn sie ein Jeepney besteigen. Zweifeln sie vielleicht an den Fahrkünsten des Fahrers??
Ansonsten ist Jeepney fahren eigentlich sehr simpel. Ich erinnere mich das ich ziemlich Angst hatte als in Manila die ersten Jeepney-Fahrten auf mich zu kamen, mittlerweile gehört dies schon zu meinem Alltag. Wichtig dabei ist eigentlich nur das man weiß welche Aufschrift auf dem Jeepney zu stehen hat und das man aufmerksam mitverfolgt wo man sich befindet, damit man auch rechtzeitig "para" rufen kann zum aussteigen. Das ist allerdings nicht immer so einfach, denn die Fenster sind so niedrig, das man nicht viel erkennen kann und wenn man dann auch noch wie in einer Sardinenbüchse im Jeepney gestapelt ist wird einem das nicht einfacher gemacht.
Ich mag Jeepney fahren. Ich sitze gerne ganz hinten an der offenen Tür und sehe mir die Landschaft und das Treiben auf den Straßen an...und ich genieße die teils etwas verwirrten Blicke der Menschen wenn sie eine Weiße im Jeepney sehen. Auch im Jeepney gibt es interessantes zu beobachten: Schüchterne Blicke die irgendwann in ein Lächeln übergehen, manchmal auch wenige Worte:Wo kommst du her?Was machst du hier? Ich kann versuchen die Worte zu entziffern die den Menschen über die Lippen kommen oder einfach nur beobachten wie sie miteinander reden oder ihre vom Markt mitgebrachten Einkäufe begutachten, die auch mal das Jeepney mit mehr oder wenigen guten Gerüchen füllen oder sogar halb unter Wasser setzen wenn jemand bei der Hitze Eisblöcke in Plastiktüten transportier.

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