Mittwoch, 30. September 2009

Zurück in Alaminos

Nach einem leckeren philippinischen 'All you can eat' Buffet am Montag abend mit der Familie bei der Zacharias die erste Woche in Manila gewohnt hat, ging es dann gestern zurück nach Alaminos. Brother Paul hat uns im Kovent abgeholt um dann mit uns die fünfstündige Busfahrt anzutreten. Wir sind gesund und munter in Alaminos angekommen. Es war irgendwie ein bisschen wie nach Hause kommen. Die nächsten Tage haben wir nun Zeit wieder hier anzukommen und wir werden wohl morgen näheres darüber erfahren wie es weitergehen wird.

Begegnung mit dem Tropenwetter

Am Samstag fuhren wir nach Tagaytay, ein Ort ca. 2 Stunden von Manila entfernt. Joey und seine Freunde wollten auch in diese Richtung, also nahmen sie uns mit. Morgens tröpfelte es ein wenig, doch der Regen wurde schnell mehr sodass schnell große Pfützen auf den Straßen standen, was aber hier nicht ungewöhnliches ist. Auch Wind kam auf, welcher bei einer kurzen Kaffeepause meinen Schirm hingerichtet hat. In Tagaytay angekommen trafen wir Georg Pfender. Ein Pfarrer aus der Schweiz, der seit nun schon 16 Jahren auf den Philippinen lebt. Nach einer Tasse Kaffee im Priesterhaus in Tagaytay begleiten wir Georg in den Gottesdienst einer kleinen Gemeinde der Fokulare-Bewegung. Anschließend gingen wir in "Sonya´s Garden" zum Mittagessen. Das Restaurant ist in einem alten Treibhaus untergebracht und hat auch irgendwie noch die Atmosphäre eines solchen. Vor allem da der Regen draußen immer heftiger wird. Nachdem Essen wollten wir auch schon langsam wieder den Rückweg antreten um vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Manila zu sein. Die ersten Busse die kamen waren total überfüllt. Und dann kam kein Bus mehr...Nach einiger Zeit entschied Georg uns und 3 Urlauber aus Mindanao, die wir dort an der Bushaltestelle kennengelernt haben, mit dem Auto nach Manila zu fahren. Überall stand Wasser auf der Straße, Steine und Erde wurden von den Hängen auf die Straße gespült und auch Müll lag überall herum, vermutlich vom Wasser mitgerissen und liegengelassen worden. Wir kommen nicht weit. Grad auf dem Expressway angekommen, stehen wir auf einmal im Stau. Irgendwo steht das Wasser so hoch auf der Straße das man nicht mehr durch kommt. Kurzer Hand drehen wir mitten auf dem Expressway um, fahren also in die entgegengesetzte Richtung und nehmen die letzte Abfahrt um wieder zurück nach Tagaytay zu kommen. Unsere 3 Mitreisenden wollten trotz allem noch versuchen nach Manila zu kommen, also ließen wir sie auf dem Weg raus.
In Tagaytay lernten wir dann die angehenden Priester im Priesterseminar kennen und verbrachten mit ein paar von ihnen einen netten Abend. Unsere Tagalogkenntnisse konnten wir hier auch unter Beweis stellen. Es hat lang gedauert, aber letztendlich haben wir dann doch fast alles verstanden.
Am nächsten Tag wurden uns dann die Ausmaße des Taifuns erst bewusst. Tagaytay war kaum betroffen, da dieser Ort sehr weit oben liegt und das Wasser abfließen konnte. In Manila sah es da aber schon ganz anders aus wie die Bilder in den Nachrichten zeigten. Innerhalb von 6 Stunden ist soviel Wasser runtergekommen wie normal im ganzen September. 80% der Stadt standen teilweise unter Wasser, Straßen die sonst nie überflutet werden. Viele Menschen müssen aus ihren Häusern flüchten, retten sich auf Dächer um dort auf Rettung zu warten...für einige Hundert kam allerdings jede Rettung zu spät.
Wir haben diese Bilder selbst nur im TV gesehen, denn die Stadtteile die wir durchquert haben auf unserer Rückfahrt am Sonntag waren wieder trocken und auch unserer Straße konnte man nicht mehr ansehen das am Tag zuvor das Wasser Oberschenkelhoch gestanden haben muss.
In einigen Teilen Manilas steht auch heute noch Wasser und es ist tatsächlich ein erneuter Taifun angekündigt.

Freitag, 25. September 2009

So ein Gefühl...

Heute verschlug es uns wieder in Richtung Makati, allerdings stiegen wir diesmal wenige Stationen vorher aus dem Zug. Ohne wirklichen Plan suchen wir uns ein Jeepney das uns zum American Cemetery bringt. Der Weg dahin war sehr abenteuerlich, denn die Straße führte irgendwann durch eine Baustelle. Die Straße stellte auch eine solche dar. Es war eher wie auf einer Safari, wir wurden richtig durchgeschüttelt während wir über die matschige Straße mit extrem vielen Schlaglöchern fuhren. Und das fast mitten im Buisnessviertel von Manila. Am Cemetery angekommen schlendern wir zwischen tausenden weißen Kreuzen hindurch. Es ist schon ein seltsames Gefühl über so einen riesigen Friedhof zu gehen, auf dem Menschen liegen die alle aus einem Grund gestorben sind...dem 2. Weltkrieg. Der Friedhof ist gepflegt, es ist ruhig, nur außerhalb der Mauern sieht man wieder einmal kleine kaputte Hütten.
Anschließend ging es mit noch weniger Plan zurück nach Guadalupe um von dort aus mit dem Zug bis zur Endstation zu fahren. Von dort aus muss es irgendwie möglich sein zu einer Kirche zu kommen, in der eine einige hundert Jahre alte Bambusorgel steht, die noch immer einwandfrei funktioniert. An der Endstation angekommen, nach ein paar Mal fragen von wo denn ein Jeepney in diese Richtung fährt und nach ein paar Mal ganz woanders hin geschickt werden, machen wir uns zu Fuß auf in die Richtung die wir für richtig halten. Allerdings kommen wir nicht weit. Wir gingen durch eine Straße an der so viele Menschen waren, arme Menschen sitzen auf der Straße, die ganze Straße liegt voller Müll und überall stinkt es wie auf einer öffentlichen Toilette. Irgendwie kam es mir so vor als würden wir mehr angestarrt werden als das eh schon der Fall ist. Ich fühle mich unwohl und ein Gefühl in mir sagte: Ich sollte diesen Ort verlassen und ich werde diesen Ort jetzt verlassen, denn ich muss nicht für eine Kirche irgendetwas herausfordern und riskieren. Ich kann nicht benennen was es genau war, wie gesagt, ein Bauchgefühl. Bis jetzt ist es mir immer gut ergangen wenn ich diesem vertraut habe und so habe ich es auch heute getan. Wir sind also zurück zur Bahn gegangen und sind zurück gefahren.
Das erste Mal sind wir also nun in einem Vorhaben hier gescheitert. Wobei ich sagen muss das ich damit in diesem Fall gut leben kann. Und es wird auch sicherlich nicht das letzte Mal sein.

Morgens 11 Uhr in Manila

Donnerstag. Ein Tag nach Zacharias Geburtstag. Wir kommen voll bepackt vom Markt als plötzlich jemand "Sonja!!!Zac!!!" schreit. Wir konnten die Stimme weder zu ordnen, noch wussten wir wo sie herkam. Wir warfen einen Blick in den Blumenladen an dessen Tür wir gerade vorbeigelaufen waren und sehen zunächst einen älteren Herrn der uns freudig strahlend zu sich herein winkt. Im nächsten Moment erkennen wir neben ihm Mayeth, die im Konvent, in dem wir zur Zeit leben, im Büro arbeitet. Der ältere Herr stellt sich sehr schnell als Freund von Mayeth, Joey, heraus, der es nicht fassen konnte das wir Zachas Geburtstag nicht ausgiebig gefeiert haben. Kurzerhand ist er am Telefon, ordert eine Pizza und schickt Mayeth los um Bier zu kaufen. So sitzen wir also noch vor Mittag mit Bier in der Hand und einer Geburtstagspizza mit Kerze in der Mitte in einem Blumenladen, feiern Geburtstag und machen lustige Fotos. Zudem sehen wir uns auch noch Fotos von Joeys Reise nach Deutschland im letzten Jahr an. Es war ein sehr interessanter und amüsanter Mittag, denn Joey stellte sich als sehr lustiger Kerl heraus, der aber auch mal einige Dinge kritisch hinterfragt. So sprechen wir über Religion und Nonnen, über unsere Motivation auf die Philippinen zu kommen und über die Armut im Land.
Zu unserem Glück hat sich dabei auch noch ergeben, das wir am Samstag mit Joey in Richtung Tagaytay fahren können, so sparen wir uns die Busfahrt und sind dazu auch noch in lustiger Begleitung. Nach 4 Bier hab ich mich dann aus dem Staub gemacht (irgendwie merkt man die bei dem Klima hier doch eher als zu Hause), denn die Hausaufgaben für den Sprachkurs erledigen sich nicht von alleine und im vollen Kopp werden sie auch nicht besser.

Montag, 21. September 2009

Die verschiedenen Gesichter von Manila

Nachdem wir uns also den historischen Teil der Stadt angesehen haben, ging es dann heute ins Buisnessviertel Makati. Und schon wieder steht man in einem anderen Manila. Schon die Fahrt dorthin nehmen wir nicht mit dem Jeepney auf uns, sondern mit dem MRT, einer Art Straßenbahn, die allerdings nur von Süd nach Nord oder von Ost nach West fährt. Auf der Fahrt dorthin wird die Vielfältigkeit der Stadt bewusst. Ob diese nun positiv oder negativ ist..naja, ich glaube darauf kann und will ich keine Antwort geben, denn leider sieht die Vielfalt häufig so aus, dass man auf der einen Seite gut situierte Viertel sieht und schaut man auf der anderen Seite aus dem Fenster fallen direkt wieder die Slums ins Auge.
In Makati drängt sich ein Hochhaus ans andere, Bürogebäude, Hotels, riesige Shoppingmalls die sogar jedem gut verdienenden Europäer den Geldbeutel sprengen würden. Prada drängt sich neben Luis Vuitton und Bulgari. Einen Blick auf diese für uns neue Welt erhaschten wir trotzdem denn gucken kostet ja bekanntlich nichts.
Die Straßen hier sind sauber, noch mehr Sicherheitspersonal als üblich ist unterwegs, Polizisten laufen Patrouille mit ihren Hunden und riesigen Gewehren. Es sind kaum Jeepneys unterwegs, keine Hupe ist zu hören und auch die Abgase halten sich in Grenzen. So stelle ich mir eine amerikanische Stadt vor. Aber zu dem mir bisher bekannten Manila passt es überhaupt nicht. Jeepneys und Bussen wird vorgeschrieben wo sie halten dürfen, auf den meisten Treppen darf man sich nicht hinsetzen und wir werden sogar einmal darauf hingewiesen das es verboten ist Fotos zu machen.
Den Rückweg treten wir wieder mit der Bahn an und kurz vor unserer Haltestelle stockt mir der Atem. Ein riesiges Slum...die ganze Zeit schon fast direkt vor unserer Haustür und wir haben es noch nicht einmal bemerkt. Ist es nicht auch irgendwie provokant das sich neben dem Slum 2 riesige Shoppingmalls befinden in der sich das Einkaufen nur die höhere Mittelklasse leisten kann?
Kann man von den schönen Seiten einer Stadt wirklich so geblendet werden das man vielleicht erst einmal nur das wahrnimmt was man will? "Richtiges sehen" findet wohl erst dann statt wenn der oberflächliche Eindruck bereits eingebrannt ist. Und dann muss man dafür bereit sein diesen Eindruck zu überarbeiten und zu hinterfragen. Ich glaube in diesem Stadium befinde ich mich gerade und werde wohl noch einiges zu tun haben.

Rauchende Kakerlaken?!

Da nimmt man nichts ahnend seine Zigarettenschachtel in die Hand und möchte eine Zigarette rausholen und anstatt einer Zigarette kommt mir eine Kakerlake entgegen und rennt einem mitten über die Hand...Igitt!!! Es sind aber noch alle Zigaretten da, nur Kakerlaken gibt es immer weniger hier, zumindest lebende...!!!
Pfui!!!

Sonntag, 20. September 2009

Eine Stadt in der Stadt

Die Rede ist von Intramuros, einem Stadtteil von Manila der komplett von Mauern umgeben ist. Hier war während der spanischen Kolonialzeit der Sitz der Kolonialverwaltung. Heute befinden sich in Intramuros einige Universitäten und dieser Ort ist zum Touristenort geworden, wobei man diesen Stadtteil eigentlich gar nicht richtig zu Manila zählen kann. Es ist als würde man eine andere Welt betreten. Es sind nur die Fahrzeuge von Einwohnern erlaubt und dementsprechend herrscht hier wenig Verkehr, was für die philippinische Hauptstadt irgendwie unwirklich erscheint. Die Touristen werden mit Pferdewagen oder Fahrrädern mit Beiwagen durch die alten Straßen kutschiert. Keine Hupen, keine stinkigen Abgase und immer wieder wirklich schöne alte Gebäude. Als wir an der Mauer entlang laufen, hat es für mich wirklich noch einen spanischen Flair, denn kleine Cafés sind in die Mauern eingebaut, es herrscht ein ruhiges Ambiente, keine Hektik. Nur die "Touristenbeförderer" sind wie eh und je...sie geben nicht auf uns davon zu überzeugen das es besser ist mit ihnen zu fahren als die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Wir bleiben hart und treffen uns mit Sarah, die wenige Tage zuvor in Manila angekommen ist und auch auf den Philippinen einen Freiwilligendienst absolvieren wird. Gemeinsam schauen wir uns die Manila Cathedral an und die San Augustin Church (eins der wenigen Gebäude die im Krieg kaum bis gar nicht zerstört wurden). Die Decke der Kirche ist atemberauend, so viele Feinheiten und Kleinigkeiten sind hier eingebaut. Auch den Fort Santiago betreten wir. Eine Festung die wohl den Spaniern Zuflucht vor Angriffen bieten sollte. Direkt am Pasig River gelegen ist es schön durch die alten Mauern zu schlendern, aber auf der anderen Seite des Flusses sieht man wieder die andere Seite von Manila. Slums! Diese Menschen werden wohl nie die Möglichkeit haben den Eintritt aufzubringen um sich die Geschichte ihres Landes anzugucken.
Weiter geht es dann zum Rizal Park. José Prosstasio Rizal ist der Nationalheld der Philippinen, da er die Inspiration für die philippinische Unabhängigkeitsbewegung darstellte. Im Rizal Park steht eine Statue von ihm, die rund um die Uhr von Polizisten bewacht wird.
Weiter ging es dann noch zum Manila Ocean Park. Wie der Name sagt, ein riesiges Aquarium. Ich denke bei uns würde die Haltung einiger dieser Tiere als Tierqälerei zählen, viel zu viele und viel zu große Tiere in viel zu kleinen Becken. Und tausende Pinoys(philippinische Einwohner) die wohl auch ein anderes Verständnis von einem Aquariumsbesuchen haben als wir Deutschen. Geschrei, Gedrängel, an die Scheiben klopfen, Krokodile ärgern damit sie sich bewegen, im Anfassbecken auf Seesternen rumdrücken anstatt sie Vorsichtig anzufassen...und niemand der etwas dagegen sagt. Ich fands ziemlich erschreckend. Aber vielleicht haben die Menschen hier einen anderen Bezug zur Tierwelt den ich wohl akzeptieren muss.
Mit der Angst im Nacken das es jeden Moment anfängt zu regnen sind wir dann in die Richtung gelaufen wo in etwa unser Jeepney abfahren musste. Endlich den richtigen Ort auf einem der vielen Jeepneys gelesen ging es dann nach Hause.
Gestern konnten wir nun also auch endlich das erste Mal richtiger Tourist in Manila sein.

Donnerstag, 17. September 2009

Singing in the rain...

14:05 Uhr Ortszeit Manila: Es fängt an zu regnen.
Zacha und ich essen erstmal noch eine Kleinigkeit mit der Hoffnung das es gleich weniger regnen wird, denn wir müssen so langsam los in Richtung Schule.
14:20 Uhr...keine Besserung in Sicht. Wir wappnen uns mit geschlossenen Schuhen, Regenjacke und Schirm.
Wir öffnen das Tor zu Straße...und denken wir stehen in mitten eines riesigen Schwimmbads. Grad einen Schritt aus dem Tor raus, sind die Schuhe inklusive Füße auch schon nass. Das Wasser steht eindeutig höher als die Sohle der Schuhe ist. Das Wasser auf der Straße wird durch fahrende Autos auf den Bürgersteig gedrängt, der auch eigentlich schon gar nicht mehr von der Straße unterschieden werden kann. Das Wasser steht an der Kante des Bürgersteigs.
Wir nehmen den Weg trotzdem auf uns. Schrim und Regenjacke geben nicht wirklich viel Schutz. Wir müssen eine Straße überqueren. Auch hier steht das Wasser bis zur Kante des Bürgersteigs. Da wir eh schon nass waren waten wir also nun durch Wasser das unsere Knöchel übersteigt. In dieser Situation konnten wir nur noch lachen. Es schien zu unwirklich.
Endlich im trockenen Jeepney angekommen, sehen wir, das noch mehr Straßen mit diesem Problem zu kämpfen haben. Als wir in der Schule ankamen hat es natürlich fast aufgehört zu regnen, wie konnte es auch anders sein. Am heutigen Unterricht haben wir also barfuss teilgenommen, denn unsere Socken konnten wir auswringen.
Es war einfach unglaublich wie innerhalb so kurzer Zeit eine Straße in einen Fluss verwandelt wurde.
Wenige Stunden später, auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft, fragen wir uns, ob wir nicht geträumt haben. Denn bis auf wenige Pfützen scheint es hier, als wäre nie etwas gewesen. Die nassen Schuhe und Socken zeigen uns allerdings das es wohl Realität gewesen sein muss.

Dienstag, 15. September 2009

Marunong ka ba ng Tagalog?

Nein? Gut, ich auch nicht...
Habe euch soeben gefragt ob ihr Tagalog sprecht.
Seit 2 Wochen haben wir jetzt jeden Werktag 2 Stunden Tagalog Sprachkurs. Nach dem anfänglichen Crashkurs: Ich heiße..., Ich wohne in..., Ich komme aus...usw geht es nun immer tiefer in die unergründbare Grammatik dieser Sprache. Von sa-Formen zu ang-Formen, Formen die kein normaler Mensch aussprechen kann (oder wisst hier wie man "ng" spricht?) bis zu der Erkenntnis das es im Tagalog kein Wort für "sein" gibt. Dies vereinfacht die Sache dann doch schon wieder, denn wir sind in der Lage jede Menge Sätze zu bilden ohne auch nur ein Verb konjungieren zu müssen, da wir bis jetzt auch noch nicht zu den Verben vorgedrungen sind, denn Bong, unser Lehrer, sagt, alles andere müsse erst komplett verankert sein bevor wir dazu kommen. So haben wir bisher verschiedene Formen gelernt, die angwendet werden wenn z.B. etwas an einem bestimmten Ort ist, wir können Sätze über Beziehungen zueinander ausdrücken und den kleinen aber feinen Unterschied ob jemand etwas besitzt oder ob jemand etwas nur bei sich hat, das aber eigentlich gar nicht ihm gehört. Ja, das wird hier ganz klar unterschieden.
Zur Zeit bin ich noch etwas verwirrt, da Grammatik ja noch nie meine Stärke war, egal in welcher Sprache. Ich habe allerdings doch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, denn 2 Wochen ist ja schließlich nicht viel für eine neue Sprache. Außerdem hängt es ja auch davon ab wie ich meine hier erworbenen Kenntnisse ins tägliche Leben einbringen kann.
Da wären wir direkt auch bei der nächsten Schwierigkeit. Da wir hier Tagalog lernen, in der Provinz Pangasinan aber Illocano oder Pangasinan gesprochen wird, wird es nochmal spannend zu sehen wie wir dort zurecht kommen, denn es muss wohl nicht unbedingt einfach sein diese Sprachen zu verstehen wenn man Tagalog kann geschweige denn sie dann zu sprechen.
Schneller als eigentlich gedacht sitzen wir dann jetzt doch wieder über den Büchern und pauken. Eigentlich dachte ich mit der Abschlussprüfung wäre dieses Thema jetzt erstmal vorbei, aber da habe ich mich wohl getäuscht.
Wo ich grad davon rede, werde ich mich dann jetzt mal wieder dem lernen widmen. Die ganzen Adjektive, die fast alle mit "ma" anfangen pflanzen sich nicht allein in meinen Kopf...wobei Zacharias und ich schon die Idee hatten und uns Anschlüsse wie bei Matrix einpflanzen zu lassen und dann lassen wir das "Tagalog-Programm" laufen und wir wissen alles =)

Samstag, 12. September 2009

Von wegen die Regenzeit ist vorbei...

Also so langsam find ich das Wetter doch etwas deprimierend....Da ist man mal in Manila und hat Zeit sich alles anzugucken und da regnet und regnet es...Und irgendwie besteht keine Aussicht auf wirkliche Besserung. Und warum ausgerechnet dieses Jahr?? Es ist wohl laut Aussagen von Einheimischen eher untypisch das es im September noch so viel regnet, da die Regenzeit hier mit dem August endet. So kann ich wenigstens den Kauf eines Schirms gut verantworten, denn den brauch man hier wirklich zur Zeit.

Donnerstag, 10. September 2009

Mal wieder ein Lebenszeichen...

Da ich nun ja schon länger nichts mehr von mir hab hören lassen, wird es nun doch endlich mal Zeit von meiner ersten Woche in Manila zu berichten.
Manila ist riesig, Manila ist laut, Manila ist dreckig. Und Manila hat eindeutig zu viel Verkehr. Es wird gehupt, es gibt kaum einen Tag an dem man nicht irgendwo im Stau bzw im stockenden Verkehr steht und es stinkt. In Manila ist die Luftverschmutzung 3x höher als einem Menschen nach Aussagen der WHO zumutbar ist. Da ist es natürlich nicht verwunderlich das jedes Jahr mindestens 2000 Menschen an den Folgen dieser Verschmutzung sterben, die Dunkelziffer ist mit Sicherheit weitaus höher. Die schlimmste Verschmutzungsgefahr stellen die Jeepneys dar, mit denen ich jeden Tag unterwegs bin. Und da die Jeepneys zu den Seiten und nach hinten offen sind, wird einem die Verschmutzung sehr deutlich, wenn man irgendwie mitten im Verkehr steht und am besten noch einige andere dieser interessanten Vehikel vor oder neben einem stehen. Viele Leute sitzen aus diesem Grund auch mit einem Tuch vor Nase und Mund in den Fahrzeugen.
Ich fahre also mittlerweile jeden Tag mit dem Jeepney zur Schule und wieder zurück. Das ist auch mittlerweile kein Problem mehr, denn ich weiß ja wo ich einsteigen muss und wo ich wieder raus muss. Und außerdem kostet mich diese Fahrt nur ca. 0,10€. Der Sprachkurs macht Spaß, ist im Moment nur noch sehr verwirrend und ich frag mich, wie ich nach weiteren 3 Wochen diese Sprache zumindest ansatzweise sprechen soll. Aber zu dem Thema gibt es ein anderes Mal einen Eintrag.
Die Situation bei den Schwestern ist nach anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile ok. Ich habe bei den 2 Damen aus dem Büro Anschluss gefunden und sie kümmern sich wirklich um mich und Mayeth hat mich auch schon eingeladen mit ihr und einem Freund am Wochenende mal woanders hinzufahren. Ich hoffe das klappt und ich freue mich schon darauf.
In dieser Woche war ich 2x zum Essen eingeladen, bei der Familie in der Zacha zur Zeit wohnt. Das erste Mal gab es typisch philippinisches Essen (Reis und Fisch) und gestern hat Zacha seine Kochkünste unter Beweis gestellt(ich habe assistiert) in dem er deutsches Essen gekocht hat. Leider sind die Steaks etwas zäh geworden, wir können und allerdings beide nicht erklären woran das lag. Dafür waren die Beilagen aber sehr lecker und der Nachtisch war richtig, richtig gut. Selbstgemachtes Apfelkompott. Ich muss ihm tatsächlich auf die Schulter klopfen und hätte nichts dagegen wenn er sich noch mal daran gibt, denn ab heute leistet er mir bei den Schwestern Gesellschaft.
Am Samstag haben wir uns das erste Mal woanders hingewagt als in die Schule. Wir haben eine riesige Shoppingmall besucht und haben mehr als einmal die Orientierung verloren. Letztlich konnten wir dann aber doch unser Geld unter die Leute bringen und nach einigen Überlegungen wer denn jetzt wo wieder ins Jeepney einsteigen muss, haben wir auch beide den Weg nach Hause wieder gefunden.
Ich denke dieses Wochenende werden wir uns noch weiter in die Stadt wagen, denn wir wollen ja auch ein bisschen Tourist sein hier.

Mittwoch, 2. September 2009

Angekommen in Manila

Seit gestern abend sind wir nun endlich in Manila. Das ewige Warten hat ein Ende und wir können endlich loslegen Tagalog zu lernen. Nachdem wir die erste Nacht in einem privaten Haus der Eltern eines Pfarrers verbracht haben ging es dann heute morgen weiter zu unseren richtigen Unterkünften. In der letzten Zeit war mal angedacht das Zacharias und ich in diesem Haus wohnen werden, aber da wir von da aus ca. 1 1/2 Stunden mit dem Jeepney durch Manila tuckern müssten um zu unserer Sprachschule zu kommen und dabei auch noch durch nicht ganz so sichere Stadtteile müssten ist Father Rey von diesem Plan wieder abgekommen. Also wohne ich jetzt in einem Konvent bei ein paar Schwestern bzw. Nonnen und Zacharias ist im Moment noch bei einer Tante des Pfarrers untergebracht, da sein Zimmer hier erst noch vorbereitet werden muss (was auch immer das heißen mag?!). Naja, er wird mir dann in ca. 1 Woche hier Gesellschaft leisten. Hier ist dann nun auch selbst kochen angesagt, das heißt es wird die nächsten 4 Wochen sicherlich nicht jeden Tag Reis geben, denn davon werden wir im nächsten Jahr noch genug bekommen.
Nachdem wir dann in unsere neuen Zuhause eingezogen sind, gab es dann ein paar theoretische "Wie fahre ich mit einem Jeepney" Lehrstunden. Man muss nämlich genau wissen in welche Richtung man muss, wo man aussteigen muss, wie man dem Fahrer sagt wo man aussteigen will und wie man bezahlt. Da es hier nur festgelegte Routen gibt, aber keine Haltestellen, kann man überall entlang dieser Route ein- und aussteigen. Zum Einsteigen winkt man dem Fahrer einfach und zum Aussteigen ruft man "Para" und das Jeepney hält dann direkt an, zur Not auch auf einer 4-spurigen Straße.
Unsere erste Tagalog Stunde hatten wir dann auch heute. Wir sind ganz schön durch die Themen gerast, aber es ist ja auch nicht gerade einfach 2 Nichtswissenden eine komplett neue Sprache beizubringen und das in nur einem Monat. Für uns bedeutet das lernen,lernen,lernen, denn wir wollen ja mitkommen und nach den 4 Wochen auch wirklich diese Sprache etwas beherrschen. Nach dem Unterricht trennten sich dann unsere Wege und ich muss sagen ich hatte echt ein mulmiges Gefühl alleine in der großen unbekannten und so völlig fremden Stadt zu sein und mich dann auch mit einem mir völlig neuen Verkehrsmittel zu bewegen. Aber ich bin gut im Konvent angekommen und ich hoffe einfach mal das ich morgen den Weg zur Schule genauso gut finden werde. Ich bin da allerdings sehr zuversichtlich.
Heute hatten wir etwas Zeit die Gegend um die Sprachschule zu erkunden und ich musste zwischendurch echt schmunzeln. Es ist echt interessant die Reaktion der Menschen hier zu beobachten wenn sie 2 "weiße" sehen. So hat zum Beispiel ein Sicherheitsmensch vor irgendeinem Laden (die Sichertsmenschen gibts hier zum Glück fast überall) auf einmal Haltung angenommen, wie ein kleines Kind gegrinst und gewunken. Schon komisch irgendwie, denn in Deutschland würde eine Security so etwas glaub ich nie machen, da man ihn ja dann eventuell nicht mehr ernst nehmen könnte.
Fazit meines ersten Tages in Manila ist:laut, viel zu viel Verkehr und viel zu viel Luftverschmutzung. Ich glaube ein Leben in Manila ist ungesünder als zu Rauchen!!!
Ich bin gespannt was die nächsten Wochen bringen werden und hoffe es läuft weiter alles gut hier!!!