Montag, 25. Januar 2010

Zurück zum Alltag

Nachdem die meisten der Reisegruppe uns nun verlassen hatten, saßen am Samstag 4 einsame rosa Elefanten am Frühstückstisch. Doch auch unsere Wege trennten sich bald, denn Peter und Ingrid werden noch ein paar Tage Zweisamkeit genießen, während ich Christian nach Bolinao begleitet habe um dort meine letzten Tage vor dem Alltag genießen zu können.
Da diese Nacht noch 2 weitere Besucher dort waren, schlief ich in der Schule. Neben dem Lehrerzimmer befand sich tatsächlich ein Zimmer mit Bett und kleinem Bad. Ob die Lehrer nicht so viel zu tun haben?? Ich weiß es nicht!
Das Wassertaxi brachte uns am Sonntag morgen nach Santiago Island, wo wir zunächst die Messe besuchten und mit einigen Verantwortlichen ins Gespräch kamen. Unsere persönlichen Touristenführer brachten uns anschließend über kleine Wege zu einem Strand, den wir allerdings nicht zum schwimmen nutzten, sondern nach einer 2. Meriyenda die Rückfahrt zum Hafen angetreten sind. Den Nachmittag wollten wir dann eigentlich schwimmend verbringen und so wurden wir zum Rock Garden gebracht und wie der Name schon sagt gab es keinen Strand sondern nur Fels und das Wasser reichte auch nach vielen vielen Metern nicht weiter als bis zum Oberschenkel. Schade!
Dafür entschädigte der heutige Strandbesuch - Patar Beach! Ein wirklich schöner Strand, bis auf die Algen und den Müll der hier überall so gerne liegen gelassen wird. Das Wasser war toll, es war tief genug zum Schwimmen und die Palmen boten genügend Schatten zum entspannen.
Morgen geht dann wieder der Alltag los!

Berührende Geschichten zum Schluss

Alle waren mit Kofferpacken beschäftigt und so habe ich die Zeit in Alaminos genutzt und habe unter anderem meine frisch gewaschene Wäsche aus der Wäscherei abgeholt...nach gut 5 Monaten darf man sich den Luxus auch mal wieder gönnen, ab nächste Woche wird wieder selbst gewaschen. Zurück in Macatiw im Seminar begann der Projektchor der Reisegruppe zu proben und Zacharias machte sich an die Arbeit noch eine Präsentation für die am Abend stattfindende Farewellparty auf die Beine zu stellen. Am Abend trafen nach und nach die Gäste ein und nach einem ausgiebigen Abendessen startete das Programm. Die Partnergemeinden führten jeweils einen Tanz oder ein Lied auf und auch die Seminarians und die Pfarrer beteiligten sich daran den Abend so schön wie möglich zu gestalten. Höhepunkt war natürlich der Auftritt des deutschen Projektchors...nein, eigentlich war der Höhepunkt eine Gesangseinlage von Father Cowboy, einem pensionierten Pfarrer, der kurzerhand das Mikrofon ergriff als die Technik des Beamers und Laptop versagte. Durch die folgende Präsentation konnte alle die Erlebnisse noch einmal Revue passieren lassen.
Am Donnerstag morgen machten wir uns auf den Weg nach Olongapo um dort Preda zu besichtigen. Preda wurde in den 70er Jahren gegründet und setzt sich für Kinderrechte auf den Philippinen ein. Zu ihren Projekten gehört unter anderem Minderjährige aus dem Gefängnis oder aus der Prostitution zu holen. Aber auch Projekte die zB den FairTrade von Mangos betreffen werden angeboten. Nach einer kurzen Präsentation gingen wir auch schon zum gemütlichen Teil des Abends über, in dem wir Father Shay Cullen, den Gründer der Foundation trafen und ins Gespräch mit Freiwilligen bei Preda kamen, die sehr interessante und erschreckende und berührende Geschichten zu erzählen hatten.
Bevor sich dann am Freitag unsere Wege trennten besichtigten wir noch das neugebaute Haus in das heute die Jungen einziehen werden und das Grundstück auf dem auch bald ein neues zu Hause für die Mädchen entstehen soll.
Nachmittags ging es für Christian, Ingrid und mich schon wieder zurück nach Alaminos, während Peter und Fr. Rey den Rest der Gruppe zum Flughafen begleitete. Zacharias ließen wir für ein Praktikum bei Preda zurück.
Wer mehr über Preda lesen will: www.preda.org

Mittwoch, 20. Januar 2010

Backe backe Kuchen...

Voll bepackt mit Backzutaten fuhren wir nach Burgos, genauer gesagt zur Kommunität von Father Aaron. Hier erwarteten uns backfreudige Frauen aus der Umgebung und ruckzuck war die Kücke in eine Weihnachtsbäckerei verwandelt. Ingrid, Erna und Uschi erklärten den Frauen die Handgriffe um leckere Weihnachtsplätzchen zu backen und schon waren alle fleißig am Teig kneten, Plätzchen ausstechen und der Backofen lief auf Hochtouren. Die Frauen hatten sichtlich Freude an dieser Abwechslung in der Küche und die Rezepte wurden kurzerhand den örtlichen Zutaten angepasst und so entstanden köstliche Variationen. Ich übersetzte ihnen die Rezepte, damit sie auch zukünftig fleißig backen können.
Nach einem wieder mal sehr leckeren Mittagessen brauchen wir auf zum Strand. Auch dieser wunderschöne Fleck versteckte sich hinterm Bretterzaun gleich links. Über die holprige Straße, weit entfernt von allem anderen, trafen wir am Cabongaoan Beach ein. Hier hat die Kommunität von Fr. Aaron ein weiteres Grundstück mit kleinen Hütten, einer Outdoorküche und allem was man zum Leben braucht. Auch hier führte der erste Weg wieder ins Wasser und alle verbrachten den Nachmittag sehr entspannt mit schwimmen, sonnen und spazieren gehen. Wieder einmal wurden wir von einem wunderschönen Sonnenuntergang verwöhnt. Leider konnten nicht alle so entspannen wie wir, denn einige Leute standen unterdessen in der Küche und haben ein vorzügliches Abendessen gezaubert. Mit deutschen, englischen und philippinischen Liedern beendeten wir diesen wunderschönen Tag und die gute Laune hielt noch lange an, was Fr. Aarons Ohren im Auto sehr zu spüren bekam, denn ein Lied folgte dem anderen und wir konnten einfach kein Ende finden.

Partnerschaftswochenende

Nito und Dulce aus Bani holten Petra, Walter und mich am Samstag morgen im Seminary ab, damit wir das Wochenende mit ihnen in Bani verbringen konnten. Hans, Erna und Matthias verschlug es nach Mabini und der Rest der Gruppe machte sich ein schönes Wochenende im Seminary und in Alaminos.
Unser erster Stop war Banog Sur. Hier findet das feeding program zur Zeit statt und durch unseren Besuch gabs für die Kinder auch ausnahmsweise am Samstag was zu essen. Ein riesiger Banner und eine Schar von Kindern und Lehrern begrüßte uns. Jeder durfte ein paar Grußworte loswerden und anschließend führten die Kinder die einstudierten Tänze auf. Walter hat zwar nicht mitgeübt, aber trotzdem fleißig mitgetanzt.
Als dann die Kinder mit Essen versorgt waren, war es auch für uns Zeit unser MIttagessen einzunehmen.
Als Petra und ich unser Übernachtungsquartier für die kommende Nacht sahen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein riesiges Haus, alles gekachelt und sogar eine Badewanne. WOW!!! Nach kurzer Siesta brachen wir auf nach Centro Toma um dort die Kinder mit Behinderung zu besuchen. Auch hier werden wir herzlich empfangen und wir feierten eine Geburtstagsparty eines Jungen der gar nicht anwesend war. Dieser Junge wurde 6 Jahre alt und lebt in den USA und hat sich entschlossen das Geld was für seine Party ausgegeben worden wäre den Kindern in Centro Toma zu spenden. Nicht schlecht für ein 6jähriges Kind!
Zum Abendessen fuhren wir zurück nach Alaminos zum "Purple Slate", wo ein sehr sehr gutes und wahrscheinlich sehr sehr teures Buffet auf uns wartete.
Der nächste Tag startete mit dem Gottesdienst und anschließender Evaluierung der Partnerschaftsprojekte. Und dann kam für mich das Highlight des Wochenendes. Wir fuhren raus zum Surip Beach. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: Nachdem die Zivilisation aufhört fahre man noch viele viele Kilometer über holprige Straßen in den Busch und wenn du dann denkst "Gleich kommt der Bretterzaun", schaue genau hin! Eine wunderschöne Landschaft mitten im nichts. Unberührte Natur, da hier kaum Touristen hinkommen, ein Resort und ein recht schickes Häuschen in dem wir hausten und sonst nichts außer die South China Sea. Walter und ich nutzen die Gelegenheit zunächst zum schwimmen und wir verbrachten einen geselligen und lustigen Abend mit philippinischen Freunden, gutem Essen und Bier und genossen den Sonnenuntergang. Geschlafen haben wir in einem einfachen Bambushäuschen und das Geräusch der Wellen hat mich in den Schlaf gewogen.
Zurück in Bani am nächsten Tag zum Mittagessen verzehrten wir noch leckere Seafoodpasta von Father Bobby selbst zubereitet und warteten auf den Rest der Gruppe der uns hier auf dem Weg nach Bolinao wieder einsammeln wollten.
Der Freundschaftsbesuch in Bolinao war sehr schön und bevor es wieder zurück ging erhaschten wir noch einen Blick auf Santiago Island vom Hafen in Bolinao aus.
Wir ließen den Tag gemütlich bei Calamaris, Shrimps und Bier im Maxines in Lucap ausklingen.

Freitag, 15. Januar 2010

Action und Entspannung

Ein Besuch beim Social Action Center stand am Donnerstag morgen auf dem Programm. Die Mitarbeiter stellten uns ihre interessanten Programme vor, von politischer Bildung, Bioreisaanbau, Betreuung der Oversea Workers und ihren Familien bis hin zum Health Center, in dem Ärzte ehrenamtlich arbeiten. Ich war positiv überrascht wie sehr sich das Social Action Center seit meiner Ankunft hier verändert hat. Tolle Projekte und engagierte Mitarbeiter sind für diese Veränderung verantwortlich. In Magsaysay, eine Barangay die wir anschließend besuchten, wurden wir sehr herzlich empfangen und die Leute dort, berichteten wie sie einige der Projekte in die Realität umsetzen.
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Entspannung! Auf gings zu den Hundred Islands...mein 3. Besuch dort, aber es ist immer wieder unbeschreiblich schön. Leider hatten wir nicht so lange Zeit, sodass es nur für eine kurze Runde durchs Wasser gereicht hat. Trotz unserer Bitte nichts zu Essen mitzunehmen, hätten wir alle Besucher auf der Insel mitverpflegen können. Die Pinoys haben echt Angst wir könnten verhungern.
Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit Weihbischof Thomas Löhr, der uns zum Abendessen und für unsere allabendliche Reflektionsrunde begleitete.
Heute haben wir den Weihbischof allerdings schon verabschiedet. Die Pflicht im kalten Deutschland ruft und so wird er gleich die Reise nach Manila zum Flughafen antreten.

Donnerstag, 14. Januar 2010

The Pink Elephants

Nachdem wir am Dienstag mittag ein Radiointerview zum Thema Partnerschaft gegeben haben und einem leckeren MIttagessen stand der Nachmittag ganz im Zeichen der BEC - Basic Ecclesial Community - kleine christliche Gemeinden in den Barangays. Neben dem theoretischen Teil konnten wir auch die Realität in der Barangay Inerangan miterleben. Eine Familie zeigte uns, wie sie in der Gemeinde ihren Glauben leben und gemeinsam beten, da in den Barangays nur einmal im Monat Messe ist. Auch wurden wir Zeuge eines charismatischen Gottesdienst, in dem sehr viel Tanz und Gesang vorkam.
Am Mittwoch morgen brachen wir dann zum "Parishhopping" auf. Wir besuchten die Partnergemeinden Bani und Salasa und auch die angestrebte Partnergemeinde von Hofheim, Mabini. Wir wurden überall herzlich empfangen, Kinder oder Jugendliche haben Tänze oder Lieder vorgeführt und es gab natürlich auch reichlich zu essen. Der Tag war sehr informativ im Bereich der laufenden Projekte und des Pfarreilebens.
Unser Transportmittel für kurze Strecken ist der Pick-up des Social Action Centers. Die meisten von uns sitzen also auf der Ladefläche und wir werden angeguckt als wären wir rosa Elefanten. "Americanos" zu sehen ist für die Pinoys ja immer ein Erlebnis, doch wenn diese auch noch ganz philippinischer Manier auf der Ladefläche sitzen ist das tatsächlich nochmal ein ganz anderes Ereignis.

Dienstag, 12. Januar 2010

Deutscher Import

Seit Samstag herrschen hier nun für gut 2 Wochen deutsche Sitten. Die Reisegruppe ist gesund und munter in Alaminos angekommen und schon hängt auch die Liste am Kühlschrank, in der jeder seinen Strich für ein Bier macht. Gemeinsam mit den Partnern und Freunden aus Alaminos gönnten wir uns ein sehr leckeres Abendessen in Maxines, ein Restaurant direkt am Meer mit sehr schöner Ambiente und sehr leckerem Essen.
Der Sonntag war ganz der Diozöse Alaminos gewidmet, denn die feierte ihren 25. Geburtstag! Einem sehr festlichem Gottesdienst mit Pfarrern und Bischöfen aus verschiedenen Diozösen und Ländern, gehalten vom päpstlichen Nuntius, folgte die Prozession durch Alaminos. Ein sehr gelungener Abschluss der Festlichkeiten war ein Konzert einer auserwählten Gruppe des Manila Synfonieorchesters, die klassische aber auch moderne Stücke vorgeführt haben. Es war einfach klasse!
Den gestrigen Tag habe ich ausschließlich im Auto und in der Mall of Asia in Manila verbracht. Um 6Uhr wurde ich abgeholt um Christian Maier vom Flughafen abzuholen. Zu unserem Unglück erhielt ich eine SMS als wir gerade Manila erreichten, das Christian soeben erst in Hong Kong gelandet ist. Wir mussten also nun gute 5 Stunden überbrücken bis wir in am Flughafen in Empfang nehmen konnten. Ich habe dann die Zeit genutzt und die Mall of Asia zu erkunden.
Um 22.30Uhr erreichten wir dann müde das Seminary, das zu Hause der gesamten Gruppe für die nächsten 2 Wochen. Ans Schlafen war noch nicht zu denken, denn pünktlich um Mitternacht sangen wir noch Geburtstagslieder und haben Uschis 70. Geburtstag gefeiert!
Aber auch Zacharias und ich hatten noch eine kleine Bescherung! Zum einen überreichte uns Christian ein etwas verspätetes Weihnachtsgeschenk vom Bischof und zum anderen hat er uns eine kleine Auswahl deutscher Leckereien mitgebracht - Pumpernickel, Wurst und vegetarischer Brotaufstrich befand sich in der Wundertüte und wir müssen uns jetzt genau überlegen wie uns diese Köstlichkeiten am längsten Gaumenfreuden bereiten.

Freitag, 8. Januar 2010

Auf Hochtouren

Am Sonntag feiert die Diozöse Alaminos ihr 25-jähriges Jubiläum. Wie für die Philippinen üblich wird vorgefeiert, denn der eigentlich Tag ist der 12. Januar.
Alle in Alaminos sind seit Tagen beschäftigt. Hier wird geputzt, neue Gardinen werden aufgehangen, die Bauarbeiten an der Kirche soweit wie möglich voran gebracht, Gläser werden poliert, Zimmer für die Gäste bereit gemacht und und und. Aber das was mich am meisten erstaunt ist das tatsächlich der riesige Haufen Bauschutt der schon seit bestimmt einiger Zeit vor unserer Ankunft hier liegt, seit Mittwoch immer kleiner wird und heute schon fast gar nicht mehr zu sehen ist. Ich war ganz ehrlich der Meinung das der Schutt auch noch da liegen wird wenn ich wieder abreise =)
Die Gruppe aus Deutschland ist mittlerweile gut in Manila angekommen und wird morgen die Reise nach Alaminos auf sich nehmen. Während hier weiter auf Hochtouren gebohnert und poliert wird...

Dienstag, 5. Januar 2010

Verspätete Neujahrsgrüße

Auch wenn schon wieder fast 5 Tage im neuen Jahr rum sind wünsche ich noch allen einen guten Start ins Neue Jahr! Ich hoffe ihr seit alle gut gerutscht!
Zacharias und ich haben Silvester in Malasiqui verbracht, in der Familie wo wir auch vor kurzer Zeit schon einmal zu Besuch waren. Es waren entspannende Tage. Noch entspannender wäre es gewesen wenn nicht einige Tage vor Silvester schon mit dem böllern angefangen worden wäre und dies sich auch noch 2 Tage lang ins Jahr 2010 gezogen hat. Jetzt sind die Knaller verbraucht, es kehrt wieder Ruhe ein und einige werden wohl ihre Verletzungen die die schlecht verarbeiteten Raketen verursacht haben noch eine Weile heilen lassen müssen. Bei uns ist alles ohne Vorkommnisse abgelaufen.
Jetzt hat der Alltag uns wieder, allerdings nur für diese Woche!