Dienstag, 6. Oktober 2009

Irgendwo im Nirgendwo

Heute morgen hab ich mich früh auf den Weg nach Bani gemacht. Mein erster Arbeitstag stand an. Ich traf mich mit Gina, sie ist für das feeding program in Bani zuständig. Mit etwas Verspätung wegen des starken Regens machen wir uns zunächst mit dem Jeepney auf den Weg. Irgendwo entlang der National Road stiegen wir aus und ein Tricycle fuhr uns eine Straße entlang, die in Deutschland als geteerter Feldweg bezeichnet werden würde. Nach einige Zeit bogen wir ab und die Feldweg veränderte sich in eine mit Schlaglöchern durchzogenen Schotterpiste. Ein Stück weiter stand dann eine Schule quasi irgendwo im nirgendwo. Wir wurden schon erwartet und die Lehrerinnen begrüßten mich freundlich. Doch zuerst musste die allerwichtigste aller Fragen geklärt werden:"Bist du noch Single?" Mit meiner Antwort war sie wohl nicht sonderlich zufrieden und fragte anschließend:"Aber du bist noch nicht verheiratet?" Als ich das beneinte meine ich ein Lächeln in ihrem Gesicht zu erkennen. Meine erste Vermutung ist, sie hat wohl einen Sohn in heiratsfähigem Alter denn sie gut unterbringen will. Daraufhin folgte sehr oft die Aussage:Wir sind so arm hier! Das glaub ich den Leuten gern, aber erwarten sie wirklich finanzielle Hilfe von mir? Ich gebe meine 2 gesunden Hände um tatkräftig mitanzupacken, aber ich hatte kurz das Gefühl das ihnen Geld lieber wäre. Als ich dann den Ort an dem immer gekocht wird gezeigt bekomme musste ich direkt mit Kochlöffel in der Hand für die Kamera posieren. Das war dann auch das einzige was ich heute wirklich produktiv getan habe, denn des Rest des vormittags verbingen wir im Büro mit kennenlernen und Gespräche über die Philippinen und Deutschland. Die Eltern der Kinder die diese Schule besuchen übernehmen das Kochen. Als die Kinder dann zu Essen begannen gingen wir hinzu. Ich war die Attraktion des Tages, eine große weiße Frau und dann auch noch mit komischen Metalldingern im Gesicht. Nach anfänglicher Schüchternheit kommen die älteren Mädchen auf mich zu und löchern mich mit fragen: Wie heißt du? Wie alt bist du? Bist du verheiratet? Warum bist du so groß? Warum hast du deine Ohrringe im Gesicht und nicht im Ohr? Mit Dulce als Dolmetscherin hat es gut funktioniert und ich glaube das erste Eis ist gebrochen, denn die Kinder rufen mir hinterher: Komm bald wieder!
Nach einem gemütlichen Mittagessen mit den 3 Personen die für die Partnerschaft zwischen Bani und Schlossborn-Schmitten zuständig sind geht es für mich zurück.
Mir geht es gut, denn endlich tut sich was. Auch wenn ich noch nicht weiß wie genau meine Aufgabe dort aussehen wird, freue ich mich darauf nächste Woche wieder hinzugehen.
Morgen erwartet mich ein neues Erlebnis und ich bin schon sehr gespannt.

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