Dienstag, 3. November 2009

Die Reisterassen-Enttäuschung

Der Mittwoch brachte uns zunächst zum Touristenbüro um eine Karte der Gegend zu ergattern. Eine Karte gabs, aber leider keine die uns auch nur in irgendeiner Weise weiterhalf, denn Wege waren keine eingezeichnet, nur die einzelnen Ortschaften waren mit ihren Grenzen eingezeichnet. Super! Nachdem uns dann nach einigem hin und her ob wir nun zu Fuß zu den Reisterassen gehen oder mit dem Jeepney fahren die Entscheidung abgenommen wurde, das nächste Jeepney ging nämlich erst in ein paar Stunden, ging es also los. Die grobe Richtung wussten wir, denn es stand tatsächlich ein Schild in Bontoc. Auf dem Weg erkundigten wir uns noch einmal ob wir denn richtig seien und dann gab es sowieso keine andere Möglichkeit mehr, denn wir folgten der einzigen Straße weit und breit. Zunächst war es sehr angenehm zu laufen, es ging ein wenig bergauf, aber nicht allzu steil. Doch dieser Luxus sollte bald vorbei sein, denn der Weg wurde immer steiler und es kam mir vor als würde die Spitze des Berges nach jeder Kurve immer wieder ein Stück weiter nach oben verschwinden. Wer mich nun kennt und weiß wie unsportlich ich bin kann sich vorstellen das ich mich ganz schön gequält habe. Ich hatte zwischendurch den Gedanken einfach wieder umzukehren, da hat mich aber der Gedanke an die Reisterassen von abgehalten, dann wollte ich einfach das nächste Auto anhalten und fragen ob ich mitgenommen werden kann, aber es kam natürlich kein Auto. Also ging es immer weiter bergauf. Die Anstrengung wurde allerdings schon sehr bald mit einer tollen Aussicht auf das im Tal liegende Bontoc belohnt. Einfach herrlich! Als wir es dann endlich bis Maligcong geschafft haben traute ich meinen Augen nicht. Ich dachte zunächst wir müssen falsch sein oder noch weiter gehen, aber nein, wir waren am richtigen Ort. Und anstatt leuchtend grüner Reisterassen erwarteten uns braune, matschige Felder - der Reis war bereits geerntet. Und dafür hab ich mich hierhin geschleppt??
Nach einer Pause ging es wieder zurück und auf dem Weg entdeckten wir die Entschädigung. Leuchtend grüne Reisfelder in Terassenform angelegt...wow...sie waren zwar nicht so groß, aber dafür haben mich die Farben einfach so begeistert das mir das dann auch egal war.
Zurück in Bontoc besichtigten wir noch "The Bontoc Museum". Es berichtet über das Leben der heimischen Völker in den 1930er-50er Jahren. Kaum vorzustellen das vor gar nicht allzu langer Zeit die Menschen dort noch so gelebt haben. Neben vielen Fotos, alltäglichen Hilfsmitteln und traditioneller Kleidung gab es auch im Außenbereich nachgebaute Hütten zu besichtigen. Diese waren sehr klein und beengend und eine Nonne, die dort arbeitet, berichtete uns das man dort auch eine Nacht umsonst schlafen kann um diese Erfahrung zu machen. Alles sei wie früher, kein Wasser, kein Strom...nur den Schlüssel für die Toiletten bekommen die Gäste, denn die Schwester hat keine Lust die Originaltoilette zu säubern - verständlich.

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