Sonntag, 20. September 2009

Eine Stadt in der Stadt

Die Rede ist von Intramuros, einem Stadtteil von Manila der komplett von Mauern umgeben ist. Hier war während der spanischen Kolonialzeit der Sitz der Kolonialverwaltung. Heute befinden sich in Intramuros einige Universitäten und dieser Ort ist zum Touristenort geworden, wobei man diesen Stadtteil eigentlich gar nicht richtig zu Manila zählen kann. Es ist als würde man eine andere Welt betreten. Es sind nur die Fahrzeuge von Einwohnern erlaubt und dementsprechend herrscht hier wenig Verkehr, was für die philippinische Hauptstadt irgendwie unwirklich erscheint. Die Touristen werden mit Pferdewagen oder Fahrrädern mit Beiwagen durch die alten Straßen kutschiert. Keine Hupen, keine stinkigen Abgase und immer wieder wirklich schöne alte Gebäude. Als wir an der Mauer entlang laufen, hat es für mich wirklich noch einen spanischen Flair, denn kleine Cafés sind in die Mauern eingebaut, es herrscht ein ruhiges Ambiente, keine Hektik. Nur die "Touristenbeförderer" sind wie eh und je...sie geben nicht auf uns davon zu überzeugen das es besser ist mit ihnen zu fahren als die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Wir bleiben hart und treffen uns mit Sarah, die wenige Tage zuvor in Manila angekommen ist und auch auf den Philippinen einen Freiwilligendienst absolvieren wird. Gemeinsam schauen wir uns die Manila Cathedral an und die San Augustin Church (eins der wenigen Gebäude die im Krieg kaum bis gar nicht zerstört wurden). Die Decke der Kirche ist atemberauend, so viele Feinheiten und Kleinigkeiten sind hier eingebaut. Auch den Fort Santiago betreten wir. Eine Festung die wohl den Spaniern Zuflucht vor Angriffen bieten sollte. Direkt am Pasig River gelegen ist es schön durch die alten Mauern zu schlendern, aber auf der anderen Seite des Flusses sieht man wieder die andere Seite von Manila. Slums! Diese Menschen werden wohl nie die Möglichkeit haben den Eintritt aufzubringen um sich die Geschichte ihres Landes anzugucken.
Weiter geht es dann zum Rizal Park. José Prosstasio Rizal ist der Nationalheld der Philippinen, da er die Inspiration für die philippinische Unabhängigkeitsbewegung darstellte. Im Rizal Park steht eine Statue von ihm, die rund um die Uhr von Polizisten bewacht wird.
Weiter ging es dann noch zum Manila Ocean Park. Wie der Name sagt, ein riesiges Aquarium. Ich denke bei uns würde die Haltung einiger dieser Tiere als Tierqälerei zählen, viel zu viele und viel zu große Tiere in viel zu kleinen Becken. Und tausende Pinoys(philippinische Einwohner) die wohl auch ein anderes Verständnis von einem Aquariumsbesuchen haben als wir Deutschen. Geschrei, Gedrängel, an die Scheiben klopfen, Krokodile ärgern damit sie sich bewegen, im Anfassbecken auf Seesternen rumdrücken anstatt sie Vorsichtig anzufassen...und niemand der etwas dagegen sagt. Ich fands ziemlich erschreckend. Aber vielleicht haben die Menschen hier einen anderen Bezug zur Tierwelt den ich wohl akzeptieren muss.
Mit der Angst im Nacken das es jeden Moment anfängt zu regnen sind wir dann in die Richtung gelaufen wo in etwa unser Jeepney abfahren musste. Endlich den richtigen Ort auf einem der vielen Jeepneys gelesen ging es dann nach Hause.
Gestern konnten wir nun also auch endlich das erste Mal richtiger Tourist in Manila sein.

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