Montag, 21. September 2009

Die verschiedenen Gesichter von Manila

Nachdem wir uns also den historischen Teil der Stadt angesehen haben, ging es dann heute ins Buisnessviertel Makati. Und schon wieder steht man in einem anderen Manila. Schon die Fahrt dorthin nehmen wir nicht mit dem Jeepney auf uns, sondern mit dem MRT, einer Art Straßenbahn, die allerdings nur von Süd nach Nord oder von Ost nach West fährt. Auf der Fahrt dorthin wird die Vielfältigkeit der Stadt bewusst. Ob diese nun positiv oder negativ ist..naja, ich glaube darauf kann und will ich keine Antwort geben, denn leider sieht die Vielfalt häufig so aus, dass man auf der einen Seite gut situierte Viertel sieht und schaut man auf der anderen Seite aus dem Fenster fallen direkt wieder die Slums ins Auge.
In Makati drängt sich ein Hochhaus ans andere, Bürogebäude, Hotels, riesige Shoppingmalls die sogar jedem gut verdienenden Europäer den Geldbeutel sprengen würden. Prada drängt sich neben Luis Vuitton und Bulgari. Einen Blick auf diese für uns neue Welt erhaschten wir trotzdem denn gucken kostet ja bekanntlich nichts.
Die Straßen hier sind sauber, noch mehr Sicherheitspersonal als üblich ist unterwegs, Polizisten laufen Patrouille mit ihren Hunden und riesigen Gewehren. Es sind kaum Jeepneys unterwegs, keine Hupe ist zu hören und auch die Abgase halten sich in Grenzen. So stelle ich mir eine amerikanische Stadt vor. Aber zu dem mir bisher bekannten Manila passt es überhaupt nicht. Jeepneys und Bussen wird vorgeschrieben wo sie halten dürfen, auf den meisten Treppen darf man sich nicht hinsetzen und wir werden sogar einmal darauf hingewiesen das es verboten ist Fotos zu machen.
Den Rückweg treten wir wieder mit der Bahn an und kurz vor unserer Haltestelle stockt mir der Atem. Ein riesiges Slum...die ganze Zeit schon fast direkt vor unserer Haustür und wir haben es noch nicht einmal bemerkt. Ist es nicht auch irgendwie provokant das sich neben dem Slum 2 riesige Shoppingmalls befinden in der sich das Einkaufen nur die höhere Mittelklasse leisten kann?
Kann man von den schönen Seiten einer Stadt wirklich so geblendet werden das man vielleicht erst einmal nur das wahrnimmt was man will? "Richtiges sehen" findet wohl erst dann statt wenn der oberflächliche Eindruck bereits eingebrannt ist. Und dann muss man dafür bereit sein diesen Eindruck zu überarbeiten und zu hinterfragen. Ich glaube in diesem Stadium befinde ich mich gerade und werde wohl noch einiges zu tun haben.

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