Mittwoch, 30. September 2009

Begegnung mit dem Tropenwetter

Am Samstag fuhren wir nach Tagaytay, ein Ort ca. 2 Stunden von Manila entfernt. Joey und seine Freunde wollten auch in diese Richtung, also nahmen sie uns mit. Morgens tröpfelte es ein wenig, doch der Regen wurde schnell mehr sodass schnell große Pfützen auf den Straßen standen, was aber hier nicht ungewöhnliches ist. Auch Wind kam auf, welcher bei einer kurzen Kaffeepause meinen Schirm hingerichtet hat. In Tagaytay angekommen trafen wir Georg Pfender. Ein Pfarrer aus der Schweiz, der seit nun schon 16 Jahren auf den Philippinen lebt. Nach einer Tasse Kaffee im Priesterhaus in Tagaytay begleiten wir Georg in den Gottesdienst einer kleinen Gemeinde der Fokulare-Bewegung. Anschließend gingen wir in "Sonya´s Garden" zum Mittagessen. Das Restaurant ist in einem alten Treibhaus untergebracht und hat auch irgendwie noch die Atmosphäre eines solchen. Vor allem da der Regen draußen immer heftiger wird. Nachdem Essen wollten wir auch schon langsam wieder den Rückweg antreten um vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Manila zu sein. Die ersten Busse die kamen waren total überfüllt. Und dann kam kein Bus mehr...Nach einiger Zeit entschied Georg uns und 3 Urlauber aus Mindanao, die wir dort an der Bushaltestelle kennengelernt haben, mit dem Auto nach Manila zu fahren. Überall stand Wasser auf der Straße, Steine und Erde wurden von den Hängen auf die Straße gespült und auch Müll lag überall herum, vermutlich vom Wasser mitgerissen und liegengelassen worden. Wir kommen nicht weit. Grad auf dem Expressway angekommen, stehen wir auf einmal im Stau. Irgendwo steht das Wasser so hoch auf der Straße das man nicht mehr durch kommt. Kurzer Hand drehen wir mitten auf dem Expressway um, fahren also in die entgegengesetzte Richtung und nehmen die letzte Abfahrt um wieder zurück nach Tagaytay zu kommen. Unsere 3 Mitreisenden wollten trotz allem noch versuchen nach Manila zu kommen, also ließen wir sie auf dem Weg raus.
In Tagaytay lernten wir dann die angehenden Priester im Priesterseminar kennen und verbrachten mit ein paar von ihnen einen netten Abend. Unsere Tagalogkenntnisse konnten wir hier auch unter Beweis stellen. Es hat lang gedauert, aber letztendlich haben wir dann doch fast alles verstanden.
Am nächsten Tag wurden uns dann die Ausmaße des Taifuns erst bewusst. Tagaytay war kaum betroffen, da dieser Ort sehr weit oben liegt und das Wasser abfließen konnte. In Manila sah es da aber schon ganz anders aus wie die Bilder in den Nachrichten zeigten. Innerhalb von 6 Stunden ist soviel Wasser runtergekommen wie normal im ganzen September. 80% der Stadt standen teilweise unter Wasser, Straßen die sonst nie überflutet werden. Viele Menschen müssen aus ihren Häusern flüchten, retten sich auf Dächer um dort auf Rettung zu warten...für einige Hundert kam allerdings jede Rettung zu spät.
Wir haben diese Bilder selbst nur im TV gesehen, denn die Stadtteile die wir durchquert haben auf unserer Rückfahrt am Sonntag waren wieder trocken und auch unserer Straße konnte man nicht mehr ansehen das am Tag zuvor das Wasser Oberschenkelhoch gestanden haben muss.
In einigen Teilen Manilas steht auch heute noch Wasser und es ist tatsächlich ein erneuter Taifun angekündigt.

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