Donnerstag, 20. August 2009

Orientierung

Gestern morgen hat es uns erstmal auf den "wet-market" verschlagen. Dieser wird passenderweise so genannt, weil der Boden ziemlich nass ist wegen dem ganzen Fisch. Neben Fisch gab es ein riiiieeesiges Angebot an Früchten und Gemüse...Noch nie so viele mir unbekannte Sorten auf einem Fleck gesehen. Genial...und ich hab noch nicht mal die Hälfte davon bis jetzt probieren können, obwohl wir fast jeden Tag anderes Obst bekommen und dann erstmal erklärt bekommen wie das geöffnet und dann gegessen wird. Zudem gabs auch noch jede Menge Stände mit Fleisch. Das Fleisch hing einfach da in der Halle...es war ziemlich heiß dadrin...ob das so gesund und hygienisch ist? Ich weiß ja nicht, aber die Leute scheinen es zu überleben, von daher kann es nicht allzu schlimm sein. Jedenfalls haben wir uns ein paar der leckeren Früchte und etwas von den leckeren Reissüßigkeiten gegönnt und sind dann mit dem Tricycle nach Lucap gefahren. Dies ist der Ausgangspunkt zu den Hundred Islands...ein Nationalpark der aus 123 Inseln besteht. Haben uns in Lucap ein schattiges Plätzchen gesucht und die leckeren Früchte verzehrt. So lässt sichs leben =)
Am Nachmittag sind wir dann nach Infanta aufgebrochen, ein kleiner Ort am Rande von Pangasinan. Der dort ansässige Pfarrer hatte Geburtstag und hat eingeladen. Wie immer gab es jede Menge zu essen, die verschiedensten Sorten Fisch und Fleisch, Nudeln, Reis, Gemüse und...Hundefleisch. Gott sei Dank waren wir schon fertig mit Essen als das auf den Tisch kam. Aber damit nicht genug! Als wir kurz drauf in den Garten gingen lag da tatsächlich der Kopf und die Beine mit Pfoten des Hundes auf dem Grill. Ich war so geschockt, ich wusste nicht wie mir in diesem Moment geschah...Ich war nur froh das ich keinen empfindlichen Magen habe. Aber ich muss sagen dieses Bild beschäftigt mich heute immernoch....pfui,bah,igitt.
Beim Besuch der örtlichen Schule waren wir mal wieder das Highlight des Tages. Auf einmal waren wir umringt von Kindern die alle unsere Hand nahmen und diese zu ihrer Stirn führten. Das ist hier ein Zeichen von Respekt, doch irgendwie war ich etwas überfordert mit der Situation und habe das ganze so über mich ergehen lassen und wusste kaum wie mir geschieht.
Heute hatte ich auch wieder so ein Schockerlebnis...es war ein bisschen anderer Art, aber trotzdem für meinen Geschmack ziemlich krass. Auf dem Weg nach Bolinao, die "letzte" Stadt Pangasinans, danach fängt das Südchinesische Meer an, hielten wir in einem Altenheim an. So ein Prunkaltenheim habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Ein riesiges Gebäude auf einem Berg, eine wahnsinnig schöne Aussicht in die eine Richtung und am Fuße des Bergs Hütten die kurz vorm zusammenfallen sind. Das Altenheim ist von irgendwelchen Schwestern aus Hong Kong gebaut worden, nachdem sie das Land dafür von einem reichen Mann gespendet bekommen haben. Wie die weitere Finanzierung aussehen soll, da hat sich keiner drüber Gedanken gemacht. Das bedeutet, die Schwestern die das Heim führen, müssen betteln und sind auf Spenden angewiesen, da das Heim für die Menschen die darin wohnen kostenlos ist, da es für die Ärmsten gedacht ist.
Von dem Heim an sich war ich positiv überrascht. Super Ausstattung mit Pflegebetten, Duschstühlen, Haltegriffen überall und dem einzigen Aufzug in wahrscheinlich ganz Pangasinan. Außerdem machen sich die Leute wirklich darüber Gedanken wie sie alten Menschen beschäftigen können. Das hätte ich echt nicht gedacht. Trotzdem find ich es ziemlich übel für die Menschen die am Fuße des Berges leben, die Angst haben müssen das ihr "Haus" zusammenfällt und die jeden Tag auf diese absolut nicht in die Gegend passende Villa schauen müssen. Naja.
In Bolinao angekommen konnte man noch recht gut die verbliebenen Schäden des letzten Taifuns erkennen. Das Dach der sonst so wunderschönen 400 Jahre alten Kirche ist komplett weg und auch sonst konnte man an einigen Gebäuden die Schäden noch sehen. Dort wurden wir dann mal wieder mit Essen verwöhnt und es gab Reis in Bambus mit Kokosmilch und Zucker...sehr lecker...
So, es tut mir leid das dieser Eintrag wahrscheinlich etwas durcheinander erscheint, aber ich wurde die letzten 2 Tage so von Eindrücken erschlagen, das es mir grade schwerfällt mich auf Ordnung zu konzentrieren.

1 Kommentar:

  1. Hallo Sonja,
    bei unserer letzten Reise haben wir auch dieses Altenheim besucht – Du hast recht, der Kontrast könnte nicht größer sein ! Der Orden nennt sich „Little sisters of the poor“ – die Schwestern haben aber genug Geld um sich dieses gigantische Gebäude zu leisten, weil sie in Hongkong ein Grundstück in Toplage zu einem wirklich guten Preis verkaufen konnten !
    Gruss
    Petra Händler

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