Dienstag, 18. August 2009

Barangay Pangapisan

Heute morgen haben wir mit unsere Orientation angefangen, das bedeutet wir werden in die Arbeit der Diozöse eingeführt und kriegen die verschiedenen Gemeinden gezeigt. Zunächst haben wir in Alaminos das Social Action Center besichtigt und haben erklärt bekommen was alles gemacht wird um den ärmsten Gemeinden zu helfen. Zum Beispiel ist der nächste Plan einen Teil der Barangay Pangapisan mit Wasser zu versorgen, da die Leute dort teilweise im Meer baden müssen, da sie kein Wasser haben und somit auch nur schmutziges Wasser zum trinken zur Verfügung haben. Allerdings kostet diese Wasserversorgung natürlich eine Menge Geld die ersteinmal aufgebracht werden muss. Außerdem sponsort das Social Action Center die ärmsten Kinder der Armen und gibt ihnen die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Auch landwirtschaftlich scheinen sie sehr aktiv zu sein, so hat ein Mitarbeiter einen organischen Dünger entwickelt, mit Hilfe von Würmern. Die nächste Aufgabe besteht jetzt wohl darin die Farmer von diesem Dünger zu überzeugen, so dass biologische Landwirtschaft betrieben werden kann, was natürlich für alle und alles beteiligte wesentlich gesünder ist. Konnten uns dann auch einige Reisfelder angucken, wobei ich mir dabei noch nicht so richtig vorstellen kann wie da der Reis drin wächst und wie er geerntet wird, aber auch das werde ich sicherlich mit der Zeit noch herausfinden, denn die Leute hier in der Gegend haben das Glück, das sie das ganze Jahr über Reis anbauen können, da einige Flüsse als Wasserversorgung dienen.
Anschließend sind wie in vorhin benannte Barangay Pangapisan gefahren. Eine Barangay ist eine Gemeinde, die mehr oder weniger weit "entwickelt" ist und die mehr oder weniger gut zugänglich ist. Zunächst konnten wir noch mit dem Auto fahren und haben eine Schule besucht. Ich kam mir vor wie eine Zirkusattraktion, da alle Kinder direkt auf uns zugelaufen kamen und uns nicht mehr von der Seite gewischen sind. Die Schulleiterin erklärte uns das die meisten der Kinder noch nie einen Weißen gesehen haben. Die Schule wurde vom letzten Taifun ziemlich zerstört, sodass provisorische Klassenzimmer unter Dächern errichtet wurden sind. Ganz schlimm fand ich die Erfahrung, dass die Schulleiterin uns mehrfach darauf aufmerksam machte das sie Spender sucht um die Schule zu renovieren und dabei hat sie uns mit sehr hoffnungsvollem Blick angesehen. Es fiel mir wirklich schwer ihr irgendwie klar zu machen das ich dafür nicht die richtige Person bin und das es mir leid tut, aber das ich auch nur ein Freiwilliger hier bin. Naja, die Kinder sind uns noch bis zum Auto hinterhergelaufen und waren scheinbar total fasziniert von unserer Erscheinung.
Auf unserem weitern Weg hörte irgendwann die "richtige" Straße auf und es war nur noch ein Weg, bestehend aus Erde, Steinen und jede Menge Löchern. Irgendwann ging es dann mit dem Auto gar nicht mehr weiter und wir mussten zu Fuß weiter gehen, da der Weg nur noch so breit war, das man einem entgegenkommenden Fußgänger ausweichen konnte. Selbstgebaute Brücken führten über das Wasser und irgendwann kamen wir in einem weiteren Ort an. Die Menschen hier leben vom Fischen und vom Herstellen von Salz und ich konnte mir bis heute nicht vorstellen das ich wirklich in so einem riesen Luxus lebe in Deutschland. Die meisten "Häuser" waren Hütten aus irgendwelchen Gegenständen gebaut, die Kleidung total kaputt und dreckig und wie vorhin schon erwähnt, gibt es kein fließendes Wasser. Zumindest ist Strom vorhanden, wenn auch über selbstgebastelte Stromleitungen. Aber dennoch waren die Menschen dort sooo freundlich, boten uns direkt einen Kaffee an, erzählten was sie in der Gemeinde tun, wie ihre Arbeit aussieht und nach und nach kamen immer mehr Frauen und Kinder um sich zu uns zu gesellen.
Eigentlich kann man diesen Eindruck überhaupt nicht beschreiben, man muss es gesehen haben glaube ich. Einerseits bin ich total froh, das ich diesen Eindruck haben konnte, da es mir sicherlich helfen wird die Menschen und die Arbeit hier besser zu verstehen, andererseits bin ich total geschockt über das was ich gesehen habe. Vor allem darüber das dort so viele Kinder leben und nur die wenigsten die Chance haben jemals eine Schule besuchen zu können.

Ich glaub, das reicht erstmal wieder für heute, muss erstmal selbst mit diesen Eindrücken umgehen bevor ich weiteres dazu sagen kann.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sonja,

    seit Deiner Ankunft in Alaminos verfolge ich jeden Tag gespannt Dein Online-Tagebuch. In Bani ist man schon sehr gespannt auf Dich, wie ich aus der letzten Mail von Dulce erfahren habe. Schick mir doch Deine Mailadresse, dann gebe ich Dir die Kontaktdaten unserer Partner in Bani. Ich wünsche Dir eine gute Zeit und viele unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke !

    Gruß aus dem heißen Frankfurt (heute 36° C) !
    Petra Händler

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