Freitag, 28. Mai 2010

Pastoral Care for children

Dieses ursprünglich aus Brasilien stammende Projekt wurde 2007 auch in Bagong Silang eingeführt.
Ziel ist es, den Ernährungszustand von unterernährten Kindern im Alter von 0-6 und schlecht ernährten Schwangeren zu verbessern. Natürlich gibt es überall Ausnahmen und so sind auch hier ältere Kinder zu finden, zum Beispiel ein 8jähriger mit 11 Kilo oder Zwillingsmädchen, 12 Jahre alt, die beide nur 10 Kilo wiegen. Auf der Liste sind zur Zeit 239 Kinder und Schwangere zu finden, wobei die Zahl der Bedürftigen weitaus größer geschätzt wird. Bekannt gemacht wird das Programm hauptsächlich durch Mundpropaganda.
Am Anfang des Monats treffen sich etwa 15 freiwillige Frauen die Nahrungsergänzung herstellen. Diese besteht aus: Reisschale, Haferflocken, Zucker, Milchpulver, Malungay (ein einheimisches Gewächs mit vielen Enzymen) und Salz. Auch ich war beim letzten Mal dabei.
Die Reisschale wird in einer großen Reismühle besorgt und dann hier vor Ort noch 2x gesiebt, die Haferflocken und Malungay werden gemahlen und alle Zutaten werden vermischt. Dies dauert in der Regel zwei volle Tage, da die Zubereitung sehr mühsam ist. Am Ende wird alles in Tütchen verpackt und eingeschweißt. Am Ende des Tages juckt es am ganzen Körper, das feine Pulver setzt sich überall fest und ich habe mich so sehr über die Dusche gefreut.
Um die Nahrungsergänzung zu verteilen findet einmal im Monat die „Celebration of Life“ statt. Hierzu treffen sich zunächst die Freiwilligen um dies vorzubereiten. Zu dieser Aktivität sollen eigentlich alle Eltern kommen, es findet extra schon an zwei Tagen statt, dennoch sieht man nur wenige Gesichter. Die Kinder werden in der Zeit von Freiwilligen bespaßt und die Eltern werden gelehrt. Das Thema diesmal war Hautkrankheiten, letztes Mal ging es um Hygiene. Es werden aber nicht immer medizinische Themen behandelt. Zum Beispiel ist in Planung eine Art Workshop zur Seifenherstellung zu machen.
Bis zu diesem Monat haben die Freiwilligen die Nahrungsergänzung noch zu den Familien gebracht wenn sie nicht zur Celebration of Life kamen. Beim letzten Mal habe ich zwei Frauen bei ihrem Rundgang begleitet und war geschockt in welch schlechtem Ernährungszustand manche der Kinder sind und wie abweisend manche der Mütter sind. Bei einigen hatte ich tatsächlich den Eindruck als wollen sie das alles nicht. Sie erzählten sie hätten noch Vorrat, ihre Kinder mögen es nicht oder ihre Kinder seien gar nicht unterernährt. Andere wiederum haben uns freudig empfangen, waren dankbar für unser Kommen.
Doch diese Rundgänge sollen nun ein Ende haben, denn die freiwilligen Frauen sind auch ohne bereits so aktiv. Außerdem soll das die Familien zur monatlichen Celebration of Life locken, denn wer nicht kommt kriegt auch kein Pulver. Allerdings befürchte ich, dass einige Mütter es darauf ankommen lassen und trotzdem nicht kommen. Die Opfer sind die, die am wenigsten dafür können – die Kinder.

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