Dienstag, 16. März 2010

Ausflug in die Armut

Gestern begleiteten wir Martin nach Silaki Island. Martin ist Entwicklungshelfer in der Diozöse und seit fast 3 Jahren hier tätig.
Nachdem wir in Bolinao dem Baumarkt einen kurzen Besuch abgestattet haben, setzen wir anschließend mit dem Wasserbus nach Santiago Island über. Von hier ging es weiter nach Silaki Island, in einem kleinen Boot voll mit Wasserkanistern. Auf der Insel gibt es kein Wasser und auch keinen Strom. Die ohnehin schon armen Menschen müssen regelmäßig nach Santiago Island fahren um Wasser zu besorgen. Sie leben von der Fischerei. Aus diesem Grund wird dort gerade ein großer Regenwassertank gebaut, der nach seiner Fertigstellung die etwa 750 Menschen in der kleinen Siedlung mit Wasser versorgen soll. Die Bauarbeiter verrichten schwere Arbeit in der Hitze der Philippinen. Wir gehen weiter den Hügel hinunter auf die andere Seite der kleinen Insel um die Menschen dort zu treffen. Die Hütten bestehen aus Bambus oder sind aus Blechresten zusammengeschustert. Auch hier hat der Taifun im letzten Mai einige Schäden angerichtet. Eine reiche Familie hat eine kleine Solarzelle auf dem Dach um die fehlende Elektrizität zu ersetzen. Eine andere benutzt eine Autobatterie, die sie regelmäßig auf dem Festland aufladen lassen, um wenigstens Fernsehen gucken zu können.
3 Weiße sind in dieser Gegend natürlich sehr auffällig und so wird die Schar der Kinder um uns herum mit der Zeit immer größer. Wir laufen durch die Siedlung, werden überall herzlich begrüßt, hier und da wird sich die Zeit für ein kurzes Schwätzchen genommen und Martin verteilt Vitaminpräparate für die Kinder.
Ich bewundere die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen die unter solchen Umständen leben. Ihre Freude scheint trotzallem nie zu schwinden.
Doch wir müssen dann auch wieder die Rückreise antreten. Da Martin im April abreist wäre es schön, wenn wir noch einmal wieder kommen könnten um zu sehen wie es den Leuten geht und vor allem um zu sehen ob der Regentank seinen Zweck erfüllt.
Auf Santiago Island machen wir noch einen Zwischenstop. Zunächst besuchen wir die High School die seit 2 Wochen nun endlich Trinkwasser für ihre 780 Schüler hat und das aus einer Quelle die eh schon vorhanden war. Es wurden nun die Leitungen gelegt, das Wasser überprüft und die Schüler können nun trinken.
Auch besuchen wir Fransisco, den ehemaligen Blinden. Er war an Grauem Star erkrankt und durch eine noch nicht einmal kostspielige Operation kann er das Tageslicht nun wieder erblicken. Er zeigt uns stolz seine kleine Bananenplantage. Auf dem Weg dorthin habe ich mich dank meiner eigenen Dummheit am Zeh verletzt. Doch zum Glück besuchen wir anschließend auch noch eine Krankenschwester die sich das Ganze mal anschaut. Nach dem das ganze Blut erst einmal weg ist, sieht es schon gar nicht mehr so schlimm aus und wir können die Rückreise aufs Festland antreten.

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