Mittwoch, 3. Februar 2010

Meine Arbeit im STAC

STAC steht für Stimulation and Therapeutic Activity Center. Hier findet die Therapie für Kinder mit Behinderung statt. Zweimal die Woche versuche ich hier so gut ich kann einen Physiotherapeuten bei seiner Arbeit zu unterstützen.
Der Andrang der Kundschaft ist immer unterschiedlich. Manchmal warten wir den ganzen Vormittag darauf das jemand kommt und am Ende war ein Kind da, manchmal werden die Türen eingerannt und es sind 6-7 Kinder da und es wird schwer jedem die angemessene Therapie zu bieten. Der Durchschnitt liegt allerdings bei 3-4, sodass wir gut beschäftigt sind, aber die Qualität der Therapie nicht leiden muss.
Die Kinder die kommen sind zwischen 1 und 8 oder 9 Jahren und alle haben eine motorische Störung, die meisten von ihnen aber auch eine geistige Behinderung. Ein paar der Kinder sind so schwer behindert das sie sich alleine noch nicht mal ausreichend bewegen können und auf Grund dessen auch schon Kontrakturen gebildet haben. Es ist nicht selbstverständlich auf den Philippinen das ELtern ihre Kinder zu Therapien bringen, noch weniger selbstverständlich ist es allerdings kleine Übungen um so etwas zu vermeiden selbstständig zu Hause durchzuführen. Es wird zwar immer versichert:Ja klar, machen wir, aber es ist doch immer leicht an der Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke festzustellen ob dies auch zutrifft.
Mit den schwerstbehinderten Kindern mache ich keine Therapie. Ich schaue immer interessiert zu und leihe auch mal meine Hand falls Julius, der Therapeut, eine zu wenig hat, aber prinzipiell lass ich die Finger davon, denn ich habe 1. kaum Ahnung davon und 2. zu viel Angst was kaputt zu machen.
Meine Arbeit besteht eher darin kleine einfache Übungen zu machen. Mit einem Jungen der Gehprobleme hat mache ich z.B. immer Gehübungen den Flur entlang, oder Treppe hoch, Treppe runter. Mit einem anderen Jungen trainiere ich Auge-Hand-Koordination mit kleinen einfachen Spielen und mit meinem Lieblingspatienten mache ich spielerische Greifübungen, da sein linker Arm und Hand durch einen Unfall geschädigt sind. Er redet kein Wort mit mir, muss immer auf dem Schoss seiner Nanny sitzen sonst fängt er an zu heulen, aber wir haben Spaß. Er macht fast immer was ich von ihm möchte(die Nanny erklärt es ihm auch immer lieb) und ich habe mich heute richtig gefreut als er aus eigener Motivation mit dem linken Arm gespielt hat. An ihn habe ich auch heute mein Geschenk von Barbara verloren, einen kleinen Massageball, den er mir nicht mehr wieder geben wollte. So erfüllt er wenigstens tatsächlich einen guten Zweck.
Seit Ende Januar gibt es nun auch eine Ergotherapeutin im STAC. Ihre Therapie werde ich morgen zum ersten Mal besuchen und hoffe, das es auch hier was für mich zu tun gibt und die Therapeutin nicht nur vorübergehend da ist, denn dann habe ich endlich mal wieder etwas mehr Arbeit.

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