Mittwoch, 23. Juni 2010

Entscheidungen anderer

Montag, der 14.6.2010, zwischen 18-18:30 Uhr. Ein 16 jaehriger Junge wird auf offener Strasse erschossen. Zunaechst ist die Rede von 4 Schuessen, man findet allerdings 7 Einschussloecher im Koerper des Jungen. 2 davon im Kopf. Jemand hat seine Sache richtig gemacht. Nun das grosse Fragezeichen:Wer und Warum??Zeugen sagen aus, es war ein aelterer Mann zusammen mit einem anderen auf einem Motorroller. Vor der Tat hat der Taeter seinem Opfer wohl noch gesagt:Dafuer das du deine Schulden nicht ausgeglichen hast. Was fuer Schulden, das weiss keiner. Die Gangs in Manila sind in alle komischen Geschaefte verwickelt.
Der Junge, ein Stipendiat der Pfarrei, wollte seine Gangkarriere beenden. Er wollte ein normales Leben fuehren, endlich zur Schule gehen und einen Abschluss machen. Einen Tag nach seinem Tod haette er ein Gespraech in einem Waisenhaus gehabt wo eine neue Chance auf ihn wartete. Seine Eltern sind beide vor einigen Jahren weggelaufen, der Vater erst vor kurzem zurueckgekehrt. Er droht jetzt mit Rache, obwohl auch er nicht weiss wer der Taeter ist. So laeuft das in den Gangs. Einer der anderen Gang muss zum Ausgleich sterben, wer ist egal. Ein ewiger Kreislauf.
Die Geruechtekueche brodelt. Keiner weiss was, aber jeder muss etwas dazu sagen. "Der Taeter ist nicht von hier!Doch, ich habe seinen Roller 2 Strassen weiter gesehn! Er hat gesagt er kommt wieder um noch mehr Leute umzubringen!" Doch die, die eventuell wirklich etwas wissen, die sagen nichts, aus Angst.
Die Polizei wird den Fall nicht verfolgen, es ist kein Geld involviert, die Familie ist arm.
Dies ist nur ein Schicksal von vielen Menschen hier in Bagong Silang die ihr leben lassen mussten weil jemand anders so entschieden hat.
Der Junge hatte fuer sich ein anderes Ziel: Seine letzten Worte waren:Bringt mich ins Krankenhaus, ich will leben!

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